Das Gesicht morgens nur mit Wasser zu waschen, kann diese positiven Vorteile haben.
Ich hatte nie große Probleme mit meiner Haut. Natürlich taucht hier und da mal ein Pickel auf, aber vor Akne oder Ähnlichem blieb ich sogar als Teenager verschont. Umso entsetzter war ich, als ich vor einem Monat plötzlich mit einem Hautausbruch konfrontiert war. Alles, was ich versuchte, schien das Ergebnis nur zu verschlimmern. Bis ich einen Trick entdeckte, den ich bis heute in meine Beauty-Routine eingebaut habe.
Ich hatte plötzlich unreine Haut
Es fing an, als plötzlich eine Unreinheit nach der anderen auftauchte. Kaum war ein Pickel verschwunden, kamen dafür zwei neue. Noch schlimmer für mich waren allerdings die Unterlagerungen – wenn ich mir über das Gesicht fuhr, fühlte es sich an, als würde ich über ein Sandpapier streichen. Auf meinen Wangen unter den Augen waren die Unterlagerungen großflächiger und standen mehr hervor, an der Stirn, um die Nase und seitlich an meinen Wangenknochen fühlte und sah ich viele kleine Pünktchen. Selbst durch das Make-up konnte man immer meine ungleichmäßige Hautstruktur erkennen. Ich war verzweifelt.
So kam ich darauf, dass meine Hautbarriere kaputt ist
Als Beauty-Redakteurin liebe ich es, neue Produkte zu testen. Eine periorale Dermatitis, die häufig durch Überpflegung ausgelöst wird, war daher meine erste Vermutung. Das schloss ich aber aus, da diese hauptsächlich um den Mund herum auftritt, oft gepaart mit Schuppungen. Die hatte ich nicht, und um meinem Mund herum war die Haut normal. Also recherchierte ich weiter. Auch Mitesser, Komodone genannt, die für Akne typisch sind, und die eher fettige Haut fehlten bei mir – das konnte es auch nicht sein. Eine Freundin brachte mich dann auf eine Idee, sie hatte vor kurzem ein ähnliches Problem gehabt: Ihre Hautbarriere war kaputt.
Der Gamechanger: Morgens nur noch mit Wasser das Gesicht waschen
Nach einer weiteren Recherche meinerseits war ich mir sicher: Das musste es sein. Die Trockenheit passte, das Spannungsgefühl, die Rötungen und Pusteln. Also tat ich das, was man bei einer kaputten Hautbarriere machen soll, mir aber sehr schwerfiel: so wenig wie möglich. Vor allem Wirkstoffe wie hochkonzentriertes Vitamin C oder Retinol sollte man keinesfalls benutzen, um die Hautbarriere nicht weiter zu reizen. Ich setzte meine Seren ab und trug meine Feuchtigkeitscreme nur noch abends auf, morgens nur Sonnenschutz. Der entscheidende Schritt war dann aber, dass ich anfing, mein Gesicht morgens nur noch mit Wasser zu waschen. Es wurde besser.
Diese Vorteile beobachte ich, seit ich mein Gesicht nur noch mit Wasser wasche
Auch wenn es anfangs ungewohnt war, bin ich bis heute dabei geblieben, morgens auf einen Cleanser zu verzichten. Ich habe das Gefühl, dass meine Haut nicht mehr so zu Trockenheit neigt wie früher, die Unreinheiten sind fast komplett verschwunden und ich habe einen tollen Glow. Ein weiterer Pluspunkt: Meine Routine hat sich dadurch verkürzt. Früher musste ich mir direkt nach dem Reinigen eine Creme, ein Serum oder irgendwas auf die Haut machen, da sie sonst viel zu sehr spannte und trocken wurde. Wenn ich sie nur mit Wasser wasche, ist das nicht der Fall. Es fühlt sich an, als habe sich meine Haut selbst reguliert.
Das sagt eine Expertin dazu
Das sieht auch Tiffany Masterson, Gründerin der Skincare-Brand Drunk Elephant, so: "Ich reinige meine Haut nur abends. Es reicht vollkommen, das Gesicht morgens nur mit Wasser abzuspritzen. Die Haut hat einen eingebauten Säureschutzmantel, den man nicht abwaschen sollte." Natürlich kommt es hier auch auf den eigenen Hauttyp an, man sollte immer schauen, welche Routine zu der eigenen Haut passt. Wichtig ist aber, egal wie, am Abend zu reinigen. "Wir sind tagsüber Umweltverschmutzung ausgesetzt, auf unserer Haut sammeln sich Bakterien, Make-up und andere Produkte wie Sonnencreme – all das muss von der Haut entfernt werden", erklärt die Expertin weiter, "Wenn Sie das auf der Haut lassen, können Entzündungen, Ausbrüche und Dehydrierung die Folge sein".
Mir hat es sehr geholfen, mein Gesicht morgens nur noch mit Wasser zu waschen, und ich werde auf jeden Fall dabei bleiben. Besonders das Gefühl und den Glow, der jetzt anstelle der Unreinheiten durch mein Make-up durchschimmert, möchte ich nicht mehr missen.
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